Von Gott getragen, von Jesus begleitet und vom Heilige Geist geleitet
In der ganzen Zeit, von der Diagnose bis zur letzten Chemotherapie(06.06.06) spürte ich eine ganz starke, enge Nähe Gottes.
Als ich die Diagnose erhielt, befand ich mich in einer Mutter-Kind-Kur in Hemer/Ihmert (Sauerland). Vor der Diagnose saß ich in einer kleinen Kabine in der Lungenklinik von Hemer und betete zum Vater „Herr, wenn ich wirklich krank sein sollte, so wird es wohl seine Gründe haben und wenn ich dabei sterben sollte, so wirst Du wissen, warum. Ich lege mein Leben in Deine Hände“. Die Diagnose „Krebs“ hat mich nicht schockiert, ich fühlte mich in der ganzen Zeit nicht bedroht, denn in mir spürte ich Frieden, tiefen Frieden und Dankbarkeit. Dankbarkeit für mein Leben, für das was ich bis heute erreicht und erlebt hatte. Dafür das sich meine Wünsche von einer Familie und eigenen Kindern erfüllt hatten. Ich war an mein menschliches Ziel angekommen. Natürlich war es mir wichtig, meine Kinder heranwachsen zu sehen, aber ich hatte seit meiner Bekehrung (25.11.2005) nicht mehr die Todesangst, ich hing nicht mehr wie verrückt an meinem Leben – der Tod hat seinen Schrecken verloren, denn sollte ich sterben, so würde ich heimkehren zu meinem Vater und er würde mich empfangen. Dort gibt es keine Kriege, kein Leid und keine Schmerzen. Sicherlich konnte ich auch so denken und empfinden, weil ich meine Kinder in guten Händen wusste, die in einer Familie leben, wo der eine dem anderen hilft, wo man sich untereinander liebt. Ich habe mich nicht nach dem Warum gefragt und ich habe nicht gejammert. Ich habe diese Lebenssituation angenommen so wie sie war und das beste mit Gottes Hilfe daraus gemacht. Dadurch habe ich sehr viel innerliche Freiheit gewonnen, denn wenn man „nichts zu verlieren hat“ kann man ganz anders leben. Das Leben gehört mir nicht, und das meiner Kinder auch nicht. Alles ist in Gottes Hand und ich kann darauf vertrauen, dass er mein Bestes will und er mich leiten wird. Es wird sowieso so eintreffen, wie es eintreffen soll – ob ich mich nun aufrege oder nicht. Ich erfuhr sehr viel Liebe in dieser Zeit, viel Zuspruch von den anderen Müttern, die mir nur die besten Wünsche auf den Weg nach Hause mitgaben. Ein Abend nach der Diagnose, zu Hause im eigenem Bett fing ich bitterlich an zu weinen, nicht wegen dem „Krebs“, nein, ich konnte nicht mit dieser Liebe umgehen. So viel Liebe habe ich in meinem ganzen Leben nicht erfahren und sie war so mächtig und zeigte mir, wie sehr mich Gott liebt. Er liebt mich durch all diese Menschen. Und am gleichem Abend, vor dem Einschlafen sprach Gott zu mir in Gedanken und sagte „Maria, ich bin dein Vater und ich liebe Dich und ich würde dir nie etwas zu leide tun, denn ein Vater schadet seinem Kind nicht. Warum denken die Menschen, dass alles, was geschieht, nur durch mich geschieht. Hast Du mal gehört >>Der Satan hat mir das angetan, Warum Satan, warum?<< nein, oft hört man >>Gott, warum tust Du mir das an? Was habe ich falsch gemacht, dass Du mich so bestrafst? Was ist das für ein Gott, der so viel Leid zulässt...<< Warum vergisst der Mensch, dass es auch das Böse – den Satan gibt, der auf „dieser Welt“ regiert?“ Ich war sehr erstaunt und sehr dankbar für diese Worte und mir wurde klar, dass Gott Recht hatte. Man redet kaum vom Feind, das ist so eine Art Tabuthema und dadurch kann er im Dunkeln agieren wie er möchte. Es steht in der Bibel unter der Wortbeschreibung „diese Welt“: Die Welt ist Gottes Schöpfung (Joh. 1,1-3), und Gott hat die Welt so geliebt, dass er ihr seinen einzigen Sohn sandte (Joh. 3,16). Weil aber die Welt die Finsternis mehr liebt als das Licht und das Lebenswasser und Lebensbrot von sich weist, d. h. Jesus nicht aufnimmt, wird sie zu >>dieser Welt<<: der finsteren Welt, deren Herrscher der à Satan ist (Joh. 12,31), der Welt, die unter dem Gericht Gottes steht. Dass >diese Welt< von der Macht des Bösen beherrscht ist, kommt auch an anderen Stellen des Neuen Testaments zum Ausdruck (Gal 1,4; Eph. 6,12). Wer durch Christus von seinen Sünden befreit und neugemacht worden ist, ist schon jetzt der Macht des Bösen entrissen und zählt nicht mehr zu >dieser Welt<, auch wenn er noch in ihr lebt. Er zeigt das durch ein gewandeltes Verhalten (Röm12,2; 1.Kor 5,9-11); aber er wartet zugleich auf die neue Welt, in der das Gute die einzige Macht ist (2. Petr 3.13) Ich kannte meinen wahren Feind und ich konnte mich vor ihm schützen mit dem Schwert des Glaubens, mit Gottes Wort – mit der Bibel.
In den 11 Tagen vor der ersten Chemotherapie habe ich so viel telefoniert, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Mir war wichtig, jedem Menschen persönlich von dem zu erzählen, was ich gerade durchlebe. Warum? Ich wollte offen mit der Krankheit umgehen, ich wollte darüber reden und ich wollte, dass die Familie, Bekannte und Freunde wissen, dass es mir gut geht und ich von Gott beschützt werde. Ich weiß nicht, woher ich die Kraft genommen habe – aber sie war da. Am Telefon war die Reaktion unterschiedlich, doch immer sehr geschockt. Manche weinten und ich tröstete sie – denn es ging mir wirklich gut. Durch diese Offenheit hatte ich auch Normalität und ich nahm allen die Angst, mich darauf anzusprechen bzw. sie wussten, dass sie sich normal mir gegenüber verhalten konnten. Ich denke, dadurch habe ich vielen die Angst nehmen können, mit mir zu reden. Denn wie soll man sich verhalten, wenn einer vor einem steht, denn man gut oder weniger gut kennt und eine „schwere“ Krankheit hat? Es ist immer ein unangenehmes Gefühl für beide Seiten, wenn man nicht darüber reden kann. Durch meine Offenheit hatte ich viel Zuspruch und ich hatte jeden Tag einen lieben Gruß per Post, Telefon oder Email. In der ganzen Zeit wurde für mich in verschiedenen Gemeinden gebetet. Ich fühlte mich in Liebe gebettet – ein unbeschreiblich schönes Gefühl.
Ich habe erwählt den Weg der Wahrheit, / deine Weisungen hab ich vor mich gestellt. Ich halte an deinen Mahnung fest;/ Herr, lass mich nicht zuschanden werden! Psalm 119, 30-31
Von Jesus begleitet
Ich war schon immer gläubig, habe immer an Gott geglaubt, aber Jesus hatte für mich nicht eine große Bedeutung. Ich wusste, dass es ihn gab und was er durchlebt hatte – aber mir war nicht bewusst, was für ein toller Mann das war. Was dieser Mann auf sich genommen hat, um mich zu erretten, um mir die Möglichkeit zu geben, zurück nach Hause kehren zu können – ins Paradies. Mir war nicht klar, was für Schmerzen er über sich ergehen ließ, wie gedemü-tigt er wurde und das alles aus Liebe. Aus Liebe zu mir, zu uns Menschen. Jesus ist Liebe und mir wurde klar, wenn alle Menschen so sein würden wie er, so hätten wir das Paradies auf Erden. Ich denke, dass unser Vater wusste, was auf mich zukom-men würde und deshalb ermöglichte er mir diese Bekannt-schaft mit Jesus. Es war der 25. November 2005 und ich war in Sizilien in einem Gottesdienst einer Freien Evangeli-schen Gemeinde und meditierte. Da kam es mir so vor, als würde Jesus vor mir stehen und mich umarmen. Nach diesem Gottesdienst dachte ich, ich hätte mir das alles nur eingebildet, doch schon am nächsten Tag wurde mir klar, dass sich mein Leben verändert hatte, dass ich mich verändert hatte. Ich spürte tiefen Frieden und ich verlor meine Ängste, mir wurde bewusst, was Jesus für mich getan hat und voller Dankbarkeit und Demut weinte ich einige Tränen. Danke Jesus. Jesus war und ist stets mein treuer Begleiter. Er hielt mir bei den Untersuchungen z. B. in der „Röhre" (Kernspint) oder bei der Port Operation die Hand, er organisierte es, dass der Port vor der ersten Chemotherapie noch gesetzt wurde, obwohl der OP-Plan voll war. Er nahm mir die Angst vor den ganzen Untersuchungen und Spritzen und vor dem Tod. Er verändert mein Leben heute noch – er ändert mich. In der Bibel steht, dass, wenn man Jesus in sein Leben auf-nimmt, so wird man eine neue Kreatur. Das kann ich bestä-tigen. Seitdem hasse ich es zu streiten und mein Leben mit unwichtigen Dingen zu belasten. Ich achte mehr darauf, wie ich mit meinen Mitmenschen umgehe, ich versuche die Gebote zu halten und stelle fest, dass das Gebot der „Nächs-tenliebe" das Schwerste ist. Doch mit Gottes Hilfe und mit meinem Willen, kann ich Tag für Tag etwas dafür tun, nur ein wenig so zu sein, wie mein treuer Begleiter, Jesus. Jesus zeigte mir auf, was ich in meinem Leben bzw. mei-nem Verhalten ändern muss um den Nächsten zu lieben. Man muss das eine oder andere Mal über seinen Schatten springen. Man muss lernen, zu vergeben um nicht zu verbit-tern. Man muss lernen, nicht nachtragend zu sein. „Und vergib mir meine Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldiger" schnell gesagt – aber wirklich gelebt? Gibt es einen Nachbarn, der Sie nervt oder Sie nicht anständig behandelt? Gibt es in der Familie Menschen, die Sie nicht mögen oder die ihnen weh getan haben? Gibt es in der Ehe Kränkungen, die Sie ihrem Partner nie vergessen? Gibt es in dem Freundeskreis Kränkungen, wo Sie den Kontakt abge-brochen haben? „Und vergib mir meine Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldiger" ein Satz, den wir als Christen über 1000-mal in unserem Leben ausgesprochen haben, aber leben wir das auch? Ich musste feststellen, dass ich es nicht getan habe und dass ich nur mit Gottes Hilfe dieses nun täglich lernen kann. Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich" Johannes 14,6
Vom Heilige Geist geleitet
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